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Kinderkino im August: Der beste Woody aller Zeiten, Fussball nach der WM, Nostalgie mit Nick

Ab in die Kiste, Copyright: Disney

Toy Story 3

Hier kommt der beste Woody aller Zeiten! 1995 blickte die Cowboypuppe zum ersten Mal in „Toy Story“ das Licht der Leinwand und schrieb Filmgeschichte als erster vollständig computeranimierten Film. In ihrem neusten Auftritt läuft Andys Spielzeug zu Hochtouren auf. „Toy Story 3“ ist von Anfang bis Ende spannend, abenteuerlich und glänzt mit vielen genial-witzigen Details. Allerdings hat dieser Film ein ähnliches „Problem“ wie der im Mai gestartete „Der fantastische Mr. Fox“. Nicht nur die akribischen Details und genialen Einfälle sind größtenteils am jungen Publikum verschwendet, der Film ist zudem streckenweise so aufregend, dass sich die Fisher-Price, Mattel- und Playmobil-Generation wahrscheinlich vor Angst ans Lieblingskuscheltier klammern wird. Toy Story goes Horror, das ist nichts für Kinder im Spielgruppen-Alter!

Auch Andy, der Besitzer der Toys, ist schon längst aus dem Spielalter herausgewachsen. Die Schule hat er hinter, die Uni vor sich. Der Auszug von zu Hause steht bevor, vorher wird der ganze Kinderkram aussortiert. So landet die Kiste mit Andys ehemaligen Lieblingsspielsachen im Sunnyside-Kindergarten. Der sonnige Name täuscht, denn hinter den Kita-Türen haust der blanke Horror.

Ein Blick in die Ü3-Gruppe lässt jedes zeugungswillige Paar sofort vom Nachwuchs absehen. Hier sind nicht nur die Kids zum Fürchten, auch Plüsch- und Plastiktiere treiben nachts ihr dämonisches Unwesen. Aus dieser Hölle wollen Woody, Buzz, T-Rex und Freunde nichts wie weg.

kuscheliger Plüschbär? Von wegen!

Doch die Gefahren und Herausforderungen sind diesmal größer den je, und in 3-D auch noch viel Angst einflößender.
Ein nach Erdbeere duftender Plüschbär mit der Seele eines Teufels hat den Kindergarten fest unter seiner Kontrolle, ein Entkommen scheint ausweglos.

Wie die Flucht der Toys aus dem Kindergarten-KZ doch gelingt, und was davor alles passiert, das ist spannendste Kinounterhaltung mit viel Emotionen.

Regie: Lee Unkrich
Mit den Stimmen von: Michael Bully Herbig, Rick Kavanian, Christian Tramitz , u.v.a.
Start: 29. Juli
FSK-Freigabe: ohne Altersbeschränkung, meine Empfehlung: frühestens ab 10 Jahren

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Themba

In den vergangenen Wochen haben wir viel Südafrika und Fußball erlebt. Um Südafrika und Fußball geht es auch in „Themba“. Doch zeigt dieser Film (nach dem Roman von Lutz van Dijk) ein wahrscheinlich authentischeres Bild, als die bunten Ethno-Clips, die während der WM in allen Medien präsentiert wurden. Das ist gut gemeint, macht den Film als Kinderkost aber sehr schwer verdaulich.

Der Trainer und seine Entdeckung, Copyright: alpha medienkontor

Der 11-jährige Themba träumt davon eines Tages bei Bafana Bafana zu spielen. Doch seine Familie ist so arm, dass er nicht einmal einen richtigen Ball besitzt. Als seine Mutter auch noch ihren Job als Teepflückerin verliert, und Arbeit in Kapstadt sucht, sind Themba und seine Schwester sich selbst überlassen. Nach drei Jahren und schrecklichen Zwischenfällen, beschließen die Kinder ihre Mutter in der Stadt zu suchen. Sterbenskrank finden sie sie in einem Slum. Diagnose: AIDS. Auch Themba trägt den Virus in sich. Das alles klingt so trostlos wie es ist. Als Lehrstoff über den Alltag vieler Kinder in Südafrika, ein Land mit einer der höchsten Aidsraten, ist Themba bestens geeignet. Als Kinounterhaltung für Kids eher nicht, dafür ist der Film zu problembeladen. Ein fehlender Vater, ein Alkoholiker als neuer Freund der Mutter, Vergewaltigung, Arbeitslosigkeit, AIDS … das ist einfach too much für ein junges Publikum. Da helfen auch Jens Lehmann und das Happy End nicht wirklich.

Regie: Stefanie Sycholt
Mit: Junior Singo, Emmanuel Soqinase, Simiphwe Dana, und Ex-Torwart Jens Lehmann
Kinostart: 5. August, FSK: ab 12 Jahren

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Der kleine Nick

Schon der Vorspann macht Spaß und man hätte sich den ganzen Film im Zeichentrick Stil der 50er Jahre gut vorstellen können.

Der kleine Nick

Doch auch als Realverfilmung ist „Der kleine Nick“ eine bestens gelungene nostalgische Reise in die Kindheit der damaligen Zeit.
Um ein kleines Missverständnis herum wird die Geschichte aufgewickelt, dazwischen gibt es viele kleine lustige Episoden, genau wie in den Buchvorlagen.
Die größte Sorge des kleinen Nicks ist, dass er ein Geschwisterchen bekommt. Ein Ereignis, das deutliche Nachteile mit sich bringen wird. Glaubt er. Nicks Clique kommt daher auf eine völlig verrückte Lösung für das vermeintliche Problem.

Hat Mama ein Geheimnis? fragt sich der kleine Nick

Wie die Bande plant, das nicht vorhandene Kind loszuwerden, und was Nick und seine Freunde zwischen Schule und Freizeit so alles erleben, das alles ist so humorvoll geschildert und so wunderbar vom jungen Cast (allen voran Maxime Godart als Nick) gespielt, dass man mit einem Lächeln das Kino verlässt. In Frankreich haben über 5 Millionen Zuschauer den Film schon gesehen. Vermutlich waren sehr viele von ihnen Erwachsene, denn für sie ist der Film eine wunderbare Zeitreise in die eigene Vergangenheit. Schön wäre es, wenn auch heutige Kids dem Charme des Films erliegen und vielleicht sogar den Weg zu den Büchern finden. Denn die Abenteuer des kleinen NIck (Diogenes Verlag) lesen sich heute so gut wie vor 50 Jahren.

Regie: Laurent Tirard
Mit: Maxime Godart, Kad Merad, Valérie Lemercier, Sandrine Kiberlain
Kinostart: 26. August, FSK-Freigabe: ohne Altersbeschränkung

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Musik

Lyambiko „Something like Reality“

Cover_Lyambiko_somethinglikereality
Something Like Reality / Sonymusic
Das siebte Album der Afro-Deutschen Jazz-Sängerin Lyambiko ist ein leichter Hörgenuss für Liebhaberinnen der weiblichen Stimme. Auf den 13 Tracks präsentiert die Thüringerin einen Mix aus gecoverten Songs und Kompositionen ihrer Bandmitglieder. Die Auswahl ist eingängig und smooth. Von swingend und funky, über groovend, bis hin zu sanften Balladen reicht das Spektrum der gebotenen Songs.

Mit dem swingenden Stück „Don’t Stand By Me“ ihres Mitmusikers Heinrich Koebberling legt Lyambiko los, geht funkig weiter, um dann die bluesige Ballade „Clothoid“ einzustimmen. Die Arrangements der 13 Tracks stammen fast alle aus der Feder von Heinrich Koebberling, der die Drums und Percussions bedient. Die Scheibe ist mit Piano, Bass & Drums jazztypisch instrumentiert, wobei sich bei einigen Stücken zusätzliche Bläsersequenzen einfügen. Das alles klingt gekonnt, gut gemacht, hört sich schön an, und passt herrlich als Hintergrundsound zu einem lazy Sunday afternoon.

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Musik

Kelpie – „Live!“

Kaum zu glauben, dass es das noch gibt. Live, unplugged, mit richtigen, authentischen Instrumenten. Kein virtueller Schnickschnack mit Geigenarrangements und Synthesizern. Das was uns das norwegisch-schottische Duo Kelpie hier auf die Ohren haut ist handgemacht und trotzdem ein großartiger Wall of Sound. Dazu reichen zwei Gitarren, zwei Stimmen und der gelegentliche Einsatz von ethnischen Flöten vollkommen aus. Die neue CD von Kerstin Blodig aus Norwegen und dem Schotten Ian Melrose „Kelpie Live“ präsentiert 13 live-Mittschnitte aus Konzerten der letzten Jahre. Aufgetreten sind sie in Berlin, aber auch in der deutschen Provinz. Das Duo kommt damit einem großen Wunsch seiner Fangemeinde nach. Es sind keltisch inspirierte Songs, die wir da zu hören bekommen: melancholische Balladen, trinkfeste dynamische Lieder und tanzbare Kapriziösen.

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Kelpie Live
Kelpie Live / Westpark Music