Stadtkind Pauline bekommt groĂe Augen. âPapa, was ist das?â fragt sie, als ein ihr unbekanntes Tier in GroĂformat auf der Leinwand erscheint, Kurz danach folgt bei einer Liebesszene âPapa, was machen die da?â, dann ein âWarum?â und nach knapp 20 Minuten âPapa, ich will lieber in den Kindergartenâ. Pauline und ihr Filmkritikerpapa verlassen das Kino.
Trotz des PrĂ€dikats âbesonders wertvollâ vermag der Film nicht die Aufmerksamkeit der kleinen Zuschauerin zu halten. Dabei sind die Bilder, die Dokufilmer Dominique Garing und FrĂ©dĂ©rique Goupil prĂ€sentieren, wirklich beeindruckend. Ihr Film – eine Mischung aus Dokumentation und Fiktion – zeigt, wie Bauernhoftiere unter freie, artgerechtere Haltung leben könnten. Auf der fiktiven Farm bekommen die Tiere dazu Gelegenheit als der Bauer ins Krankenhaus muss, und sie sich selbst ĂŒberlassen sind. Neben den aus zahlreichen BilderbĂŒchern bekannten Top 10 , darunter Katze, Kuh, Kaninchen und Huhn, zeigt der Film auch weniger bekannte Tiere wie Marder oder Eule in ihrem natĂŒrlichen Habitat.
AuĂergewöhnliche Aufnahmen von Balzritualen, Nestbau und Geburtsszenen zeigen authentisches Tierleben. Und auch der Tod wird nicht ausgespart, âEs ist hart, groĂ zu werdenâ, sagt die ErzĂ€hlstimme am Ende des Films, als die Ferkel in den Transporter steigen. Als Informationsfilm ĂŒber die Art, wie Tiere leben ist diese ungewöhnliche Produktion hervorragend geeignet. Und weil der Film so gut gemacht ist, wĂŒnscht man ihm auch viele Zuschauer. Doch ich befĂŒrchte, dass die erzĂ€hlte Story zu dĂŒrftig ist, um Kinder 90 Minuten lang zu fesseln.
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Regie: Dominique Garing
Deutsche Fassung erzÀhlt von Luise BÀhr
Kinostart: 9. September
FSK-Freigabe: Ohne AltersbeschrÀnkung