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Film und Buch Interview

Im GesprÀch mit: Salimata Kamate

In 2014, the French comedy “Qu’est-ce qu’on fait au Bon Dieu” (English title: “(Bad) Weddings”, German title: “Monsieur Claude und seine Töchter”) became the summer hit in Germany after the film had already broken box office records in France.

In Germany, almost 4 million movie tickets were sold. In France the film in which a White French middle-class Catholic couple despairs when their four daughters get married to men of different races and religions, drew over 12 million cinema goers into the theatres, making it the second most successful French Film in the country’s history.

Such success demanded a sequel and in 2019 the entire cast was reunited in a new culture-clash comedy.

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Gesellschaft und Umwelt Interview

Germanwatch-Sprecher Stefan KĂŒper ĂŒber Umwelt, Ressourcen und Zukunft

„Wir brauchen einen Turbo bei Erneuerbaren“

 Herr KĂŒper, Deutschland Ă€nderte schon 2002 das Atomgesetz und beschloss 2011, nach der Katastrophe von Fukushima, den Atomausstieg. Heute sind fast alle Reaktoren abgeschaltet, Ende 2022 sollten die letzten vom Netz gehen. Doch nun heißt es, wir brauchen Atomenergie, um die Versorgung zu gewĂ€hrleisten. Was haben wir denn in den letzten 20 Jahren fĂŒr unsere Energieversorgung getan?

Stefan KĂŒper: Wir haben in den Nullerjahren recht viel, aber danach ĂŒber weite Strecken nicht genug getan. Deutschland war Vorreiter beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und hat damit auch international viele Investitionen in diese Technologien mit angeschoben, sodass sie mittlerweile weltweit gĂŒnstiger sind als fossile Energien. Allerdings haben die letzten Bundes- und zum Teil auch Landesregierungen dann den Vorsprung verspielt und den Ausbau vor allem bei Windkraft an Land in den vergangenen Jahren sogar fast zum Stillstand gebracht. Da soll und muss nun sehr schnell wieder Fahrt aufgenommen werden, genauso wie in der Solarenergie und – vor allem – bei der Energieeffizienz, z.B. in Bestandsbauten. Wir brauchen keine Atomenergie fĂŒr unsere Versorgungssicherheit, aber wir brauchen einen Turbo bei Erneuerbaren, Effizienz und bei noch ungenutzten Potenzialen zum Energiesparen.

Alle wollen „grĂŒne“, saubere Energie – doch der Ausbau kommt nicht voran. Laut einem Bericht des SWR war 2021 sogar das schlechteste Jahr ĂŒberhaupt, was Ausbau von Windenergie betrifft. Es scheint, je mehr die Menschen saubere Energie wollen, desto weniger wird sie ausgebaut. Wie passen Wunsch und Wirklichkeit in Deutschland zusammen?

Da sprechen Sie einen wichtigen Punkt an. Die UnterstĂŒtzung fĂŒr Erneuerbare ist in der Breite der Bevölkerung sehr hoch. Lokal scheint das nicht immer so zu sein und daraus haben einige Landesregierungen den Schluss gezogen, man mĂŒsse den Ausbau erschweren und Windkraft extrem weit weg drĂ€ngen von jeder Wohnbebauung. Dabei gibt es jede Menge Projekte, die zeigen: Wenn Menschen vor Ort aktiv in Windkraftprojekte eingebunden werden, wenn ihre Kommune ganz konkret auch finanziell davon profitiert, dann ist der RĂŒckhalt zumeist sehr groß. Das muss jetzt durch das angekĂŒndigte Klimasofortprogramm in die Breite gebracht werden. Beteiligt die Menschen an den VorzĂŒgen der Stromerzeugung in ihrer Region, macht die Projekte auch zu ihren Projekten!

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Film und Buch Interview

Mit der Verlegerin Bibi Bakare Yusuf im GesprÀch

„Jede Kultur muss ein GefĂŒhl von Eigenliebe entwickeln, und dazu gehört auch eine eigene literarische Stimme.“ Ein GesprĂ€ch mit der nigerianischen Verlegerin Bibi Bakare-Yusuf ĂŒber Sprache, afrikanische Literatur und das Kölner Literaturfestival stimmen afrikas.

 

Sie verlegen in Ihrem Verlag Cassava Republic Press seit 2006 BĂŒcher afrikanischer Autor/innen. Welche Bedeutung hat das geschriebene Wort fĂŒr Sie?
Bibi Bakare-Yusuf: Sprache ist unser höchstes Kulturgut. Wenn eine Sprache nicht genutzt wird, wenn daraus keine SchriftstĂŒcke, keine Literatur, keine BĂŒcher entstehen, dann stirbt diese Sprache aus. Wie es bei vielen afrikanischen Sprachen geschehen ist, weil sie nicht verschriftlicht worden sind. Wenn Ă€ltere Menschen sterben, stirbt ein ganzes StĂŒck Kultur. Das macht mich traurig.

Die englische Sprache ist ja im Literaturbetrieb sehr dominant.
Wer sich in einer Fremdsprache ausdrĂŒckt, bringt Vieles aus der eigenen Kultur in die andere Sprache ein. Das passiert seit Jahren mit Englisch. Sehr viele afrikanische Autoren schreiben auf Englisch und bereichern diese Sprache. Denn bei jeder Übersetzung wird auch kulturelle SensibilitĂ€t ĂŒbertragen, das Englische wird dadurch vitaler und wĂ€chst. Das hat auch mit der kolonialen Vergangenheit zu tun. Die restliche Welt hat den Briten diesen GrĂ¶ĂŸenwahn erlaubt und zugelassen, sich – sprachlich – ĂŒberlegen zu fĂŒhlen. Wir haben sie glauben lassen, sie seien die Masters of the Universe, weil Englisch sich ĂŒber den ganzen Globus verbreitet hat. Auch an deutschen UniversitĂ€ten wird heutzutage in englischer Sprache gelehrt. Aber dieser Fokus auf Englisch als Kultursprache tötet langsam alle anderen Kulturen. Und das dĂŒrfen wir nicht zulassen, denn es hat auch mit unserer eigenen IdentitĂ€t zu tun.

Und doch schreiben die meisten afrikanischen Autoren auf Englisch oder Französisch. Verlegt ihr Verlag auch BĂŒcher in nigerianischen Sprachen?
Der Markt fĂŒr muttersprachliche Literatur ist noch völlig unterentwickelt. Wir verlegen daher bisher nur auf Englisch. Aber dieser Markt ist da und birgt ein riesiges Potential. Sprachen wie Hausa, Yoruba und viele andere enthalten unglaubliche SchĂ€tze. In einer Sprache schwingt auch immer ein bestimmtes Weltbild mit. Selbst wenn man zwei Sprachen perfekt beherrscht, wie ich z.B. Englisch und Yoruba, muss ich PurzelbĂ€ume schlagen, wenn ich einen sehr komplexen Gedanken auf Yoruba ins Englische ĂŒbersetze. Dabei geht immer etwas verloren. Deshalb ist es wichtig, dass Menschen – neben Übersetzungen – auch Werke in der eigenen Sprache lesen.
Mit Werken in Hausa möchten wir anfangen, denn diese Sprache wird nicht nur in Nigeria gesprochen, sondern auch in vielen NachbarlĂ€ndern in West Afrika wie Ghana, Senegambia, Mali. Selbst in China lebt eine große Diaspora von Hausa-Sprechern! Aber dafĂŒr mĂŒssen erst einmal Werke in dieser Sprache geschrieben werden.

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