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Musik

Wohlig warm: Katie Melua begeistert im Palladium, Köln

Es regnet, und die Fans – überwiegend im Baby Boomer Alter – strömen ins Kölner Palladium. Pünktlich um 18:30 betritt Katie Melua in einem glitzernden schwarzen Jumpsuit mit ihrer vierköpfigen Band die Bühne, legt sofort mit einer Ballade los und taucht den Saal in ihre sanfte, warme Stimme. Erst nach dem ersten Lied „Joy“ begrüßt sie ihr Publikum. Sie bedankt sich herzlich dafür, dass die Leute ein Ticket gekauft haben und extra für sie ins Palladium gekommen sind. Es sei ihr eine solche Ehre, wieder in Köln zu sein. Auch wenn das sicherlich Künstler*innen-Sprech ist, es klingt wahrhaftig, herzlich, persönlich. Und sehr persönlich geht es auch weiter. Melua erzählt ihrem Publikum von ihrer Kindheit in Georgien, von der Zeit, in der es ihr psychisch nicht gut ging und sie in psychologischer Behandlung war, sie erzählt von Beziehungen, die nicht so rosig verlaufen sind, wie in Love Songs, von ihrer Scheidung, von Corona und von der Geburt ihres Sohns im vorigen November. Und all diesen Ereignissen und Gefühlen widmet sie Songs. So etwa eine Ballade in Gedenken an ihren verstorbenen Psychotherapeuten, eine Dankeslied für ihre Mutterschaft und ein Song, zu dem sie ihre neue Liebe inspiriert hat – alle Songs von ihrer neuen LP „Love and Money.“

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Familie-Erziehung-Beziehung Film und Buch Gesellschaft und Umwelt

Beyond the Intersection

Zu Beginn der Beziehung droht eine Mutter in Ghana mit einem Hungerstreik, weil ihr Sohn eine weiße Frau heiraten möchte. Doch kaum ist das erste Enkelkind da, verschwinden alle Bedenken. Im Gegenteil, die junge Familie muss schnell von England nach Ghana umsiedeln, damit die Großeltern das Enkelkind regelmäßig sehen können. Auf deutscher Seite sieht sich eine andere Mutter mit einem „exotischen“ Schwiegersohn konfrontiert. Sie muss damit klarkommen, lange vor WhatsApp und Skype, dass ihre Tochter das heimische Wuppertal für ein sehr fernes und fremdes Afrika verlassen hat, wo ein Wiedersehen so schnell nicht möglich sein wird.

Gemeinsam mit dem Dokumentar-Filmemacher Christoph Felder habe ich über einen Zeitraum von fast 20 Jahren an diesem universellen und gleichzeitig sehr persönlichen Film gearbeitet.  Die Idee keimte noch viel früher – vor knapp 40 Jahren, als ich von Ghana nach Deutschland kam. Gut Ding will Weile haben.

Meine Familiengeschichte beginnt in Afrika und Europa. Heute lebt meine Familie in England, Deutschland und Ghana, mit Storylines bis in die USA. Eine Geschichte, die Generationen spannt und die so persönlich wie universell ist. Und eine Geschichte die, obwohl sie vor über sechzig Jahren ihren Anfang nahm, bis heute an Aktualität nichts verloren hat.

Premiere hatte der Film zeitgleich in Neu Zeeland und in der Zeche Zollern in Dortmund am 30. Oktober 2022. Einige Impressionen:

https://adomakos.jimdofree.com/

Tina Adomako und Christoph Felder bei der Premiere©Jörg Schaaber
Dr. Barbara Frey bei der Premiere ©Jörg Schaaber
Publikumsgespräch © Jörg Schaaber

 

 

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Film und Buch

Mohsin Hamid: Der letzte weiße Mann

Die westliche Welt verändert sich – ihre Bevölkerung wird dunkler. In den USA zeigen die Zahlen ganz deutlich, dass sich das Bevölkerungswachstum bei den Weißen verlangsamt, während die Zahl der Nichtweiße zunimmt. Laut dem US Census Bureau sind heute schon die Mehrheit der Kindergartenkinder „nicht weiß“. Und bis 2044 wird die weiße Bevölkerung in der Minderheit sein.

Ähnlich sieht es auch bei uns. Von den in Deutschland lebenden Kindern unter 18 Jahren hatten schon 2019 laut Mikrozensus 39% einen sogenannten „Migrationshintergrund“. The browning of the planet.

Weiße Hegemonie befindet sich an einem demografischen Wendepunkt. Mit diesem Gedanken spielt der kanadische Autor Mohsin Hamid in seinem Roman „Der letzte weiße Mann“. Ähnlich wie Kafkas Gregor Samsa wacht sein Protagonist eines Morgens auf und nichts ist mehr wie zuvor. Eine Verwandlung hat stattgefunden. Hamids weißer Protagonist, Anders, stellt mit Schrecken fest, dass sich seine Hautfarbe verändert hat. Sie hat einen dunklen Ton angenommen und er sieht jetzt aus wie jemand, den er und seinesgleichen einen Schwarzen nennen. Gewohnt, in einer Welt zu leben, in der das Weiß-Sein die Norm ist, weiß Anders nicht, wie er sich verhalten soll… weiter lesen auf DiasporaNRW.net