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Film und Buch

Mit Schach aus dem Slum: „Queen of Katwe“

Oftmals sind die erstaunlichsten Kinogeschichten die Geschichten, die das wahre Leben schreibt. Wie diese von einem MĂ€dchen, das mit ihrer Gabe fĂŒrs Schachspielen den Weg aus der Armut in eine bessere Zukunft schafft.
Phiona Mutesi lebt mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in einer Ă€rmlichen Behausung in Katwe, einem großen Slum am Rande der ugandischen Hauptstadt Kampala. Wer hier landet, hat vom Leben nichts zu erwarten. Obwohl Phionas Mutter sich tĂ€glich abplackt, reicht das Geld vorne und hinten nicht. FĂŒr Schulgeld reicht es nicht, und selbst fĂŒrs Essen ist nie genug da. Als Phiona eines Tages die SuppenkĂŒche von Robert Katende besucht, der die Kinder im Slum mit Essen versorgt, bekommt sie nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern sieht zum ersten Mal in ihrem Leben ein Schachspiel. Robert ermutigt sie, das Spiel kennen zu lernen und erkennt bald, dass sie ein besonderes Talent dafĂŒr hat.
WĂ€hrend Phionas Mutter ihr davon abrĂ€t, große TrĂ€ume zu haben, weil diese niemals in ErfĂŒllung gehen, spornt Robert sie an, ihr Spiel zu perfektionieren. Allen Widrigkeiten zum Trotz schafft es das MĂ€dchen aus dem Slum bis an die Spitze des Schachsports. Mit 11 Jahren wird sie Juniormeisterin, mit 15 nationale Meisterin und am Ende fĂ€hrt sie sogar zur Schacholympiade nach Sibirien.
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Film und Buch

Ein Dorf sieht schwarz

Mit seinem Rap „Marly Gomont“ katapultierte sich Kamini Zantako 2006 in die französischen Charts. In dem Hit-Song besingt er das Leben in der französischen Provinz als „seul black“. Auch wenn das Lied witzig ist, sind die Erfahrungen, die Kamini und seine Familie in dem gleichnamigen Dorf gemacht haben, nicht ganz so lustig. Doch oft ist es einfacher, mit Humor auf MissstĂ€nde aufmerksam zu machen, als sie frontal anzuprangern. Und so hat Kamini den Rap zu einem Drehbuch erweitert und erzĂ€hlt mit „Ein Dorf sieht schwarz“ die Geschichte seiner Familie als Culture-Clash-Komödie.

Frankreich, Mitte der 70er Jahre. Es herrscht Medizinermangel in der Provinz. So ĂŒbernimmt Seyolo Zantoko, ein junger Arzt mit kongolesischem Migrationshintergrund die Arztpraxis in dem lĂ€ndlichen Marly Gomont. Die Zantakos sind die ersten schwarzen Menschen im Dorf und obwohl der Ort dringend den Mediziner braucht, weigern sich die Dörfler, sich von einem „Neger“ behandeln zu lassen. Nicht nur der Arzt, sondern die ganze Familie wird angefeindet und ausgegrenzt. mehr …

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Film und Buch Interview

„Ich bin ein DĂŒsseldorfer!“

In „König Laurin“ spielt Patrick Mölleken den fiesen Ritter Wittich. Abseits der Leinwand macht er einen Ă€ußerst sympathischen Eindruck. Geduldig erklĂ€rt er den Kindern bei der PressevorfĂŒhrung in DĂŒsseldorf, wie es bei Dreharbeiten zugeht, was ein Stunt ist oder warum auch Jungs im Film Schminke tragen mĂŒssen. Der in DĂŒsseldorf aufgewachsene Schauspieler stand schon im Alter von zehn Jahren vor der Kamera. Seine erste TV-Rolle hatte er in der Actionserie „Alarm fĂŒr Cobra 11“. Seitdem stand er in mehr als 70 Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera, u. a. in „Ihr könnt Euch niemals sicher sein“, „Rommel“, „Der Lehrer“, „Weihnachten fĂŒr Einsteiger“ und „Tatort – Hundstage“. Patrick ist nicht nur ein gefragter Schauspieler, er ist auch als Hörbuch-, Hörspiel- und Synchronsprecher tĂ€tig und wurde 2010 fĂŒr „Wie man unsterblich wird“ mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet.

Wittich ist ja der Bösewicht in diesem Film. Macht es dir Spaß, den Fiesling zu spielen?

Patrick Mölleken: Es sind genau diese “bösen Rollen”, die mich reizen. Und was man gerne macht, fĂ€llt in der Regel nicht schwer. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch ein gewisses Potenzial an “Boshaftigkeit” in sich trĂ€gt – bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger ausgeprĂ€gt. Dieses Potenzial zu wecken und auszuleben, ist genau das, was ich mir hier zur Aufgabe gemacht habe.

ErzĂ€hl mal ein bisschen von deiner Rolle in „König Laurin“, ein mehrfach ausgezeichneter Film, in dem du diesen Monat im Kino zu sehen bist.

Ich spiele Wittich, den Cousin und Widersacher des kleinen Theo und versuche mit allen Mitteln, meinen Onkel König Dietrich zu stĂŒrzen und dessen Thron einzunehmen. Ich bin nĂ€mlich der Überzeugung, dass nicht ihm, sondern meinem verstoßenen Vater die rechtmĂ€ĂŸige FĂŒhrung des Königreichs zusteht. Letzterer ist an seinem Scheitern innerlich zerbrochen. In meiner Rolle weiß ich ganz genau, was ich will und wie ich meine Ziele erreiche. Koste es, was es wolle.

Wie bist du denn zur Schauspielerei gekommen?

Im Alter von fĂŒnf Jahren stand ich im Rahmen einer Galaveranstaltung zum ersten Mal auf der BĂŒhne. Ich fragte die Moderatorin einfach, ob ich gemeinsam mit ihr die etwa 300 GĂ€ste begrĂŒĂŸen dĂŒrfte und ihr gefiel die Idee. Und plötzlich stand ich da in meinem Kinderanzug und moderierte mit. Da spĂŒrte ich, wie schön es ist, wenn der Funke auf das Publikum ĂŒberspringt. Das war ein unglaubliches und ganz besonderes GefĂŒhl!
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