In der Millionenstadt Köln qualifiziert das Projekt „KuViT – Kulturelle Vielfalt und gleichberechtigte Teilhabe“ des Caritasverbandes Akteure aus unterschiedlichen Migrantenorganisationen, vernetzt sie miteinander und bündelt ihre Potenziale. Wenn diese sichtbar gemacht werden, profitieren auch Institutionen der Stadt davon. mehr lesen …
Kategorie: Lifestyle

Foto: Ein Blick in die Lounge
Hausnummer 16 in der Bielefelder Goldstraße: Ein unspektakuläres graues Bürohaus, in dem Menschen verschiedener Berufe auf fünf Etagen ihrer täglichen Arbeit nachgehen. Im Eingangsbereich kann sich der Besucher an der Empfangstheke orientieren, eine geschwungene Treppe führt nach oben. Wer die dritte Etage betritt, vermutet allerdings, dass sich hier wohl etwas anderes befinden muss, als weitere Büroräume. Denn das schnöde Wort „Büroetage“ worunter man sich Räume vorstellt, die mit Schreibtischen, Computern und Regalwänden voller Aktenordnern ausgestattet sind, muss hier wohl neu definiert werden. Weshalb die Hausherren sich dann auch lieber für die Bezeichnung G16 Lounge entschieden haben.
Den ganzen Artikel in der April-Ausgabe des Bielefelder lesen … Bielefelder 4-2012 G16-Lounge

Vor wenigen Jahren zählte die Journalistin Katarina K. (Name geändert) noch zu den Gutverdienern im Lande. Als fest angestellte und über Tarif bezahlte Redakteurin konnte sie sich ein angenehmes Leben leisten. Eingekauft wurde, was gefiel. Konzert-, Kino- und Restaurantbesuche unternahm die Redakteurin regelmäßig mit Freunden. Auch die über zweihundert Euro Elternbeitrag die ein Ganztags-Kindergarten-Betreuungsplatz damals in der zweitteuersten Stufe kostete, waren für die Alleinerziehende kein Problem. Ob sie sich einen jährlichen Auslandsurlaub mit ihrem Sohn gönnen konnte, stand für Katarina damals nie in Frage. Dann wurden in dem Verlag, in dem sie arbeitete die Prozesse „optimiert“. Die ominösen Begriffe Rationalisierung und Konsolidierung machten die Runden. Am Ende des Prozesses standen mehrere Redakteure auf der Straße. Es waren überwiegend die Älteren, die übertariflich bezahlten wie Katarina – sie waren zu teuer und wurden einfach weg rationalisiert. Selbst über die Sozialauswahlkriterien sah der mächtige Arbeitgeber hinweg. Unter dem schönen Deckmantel der „betriebsbedingten Kündigung“ konnte deshalb sogar eine Alleinerziehende mit jahrelanger Firmenzugehörigkeit gekündigt werden. Niemals hätte sich die gut ausgebildete Fünfzigjährige träumen lassen, dass sie danach keine Stelle mehr finden, niemals, dass sie bald zu denen gehören würde, die neudeutsch als das „akademische Prekäriat“ bezeichnet werden. Armut – das war früher ein Schicksal, dass Menschen ohne Berufsausbildung oder Schul- und Studienabschluss betraf. Weiter lesen … Angst vor der Armut