Gerade hörte ich mir das neue Album von CĂ©cile McLorin Salvant an, schon landete die nächste CD auf meinem Schreibtisch. Dianne Reeves „Light up the night“ ist ebenfalls ein Live-Album. Und auch Reeves ist eine KĂĽnstlerin, die von Wynton Marsalis in den Himmel gelobt wurde: “Sie besitzt eine der kraftvollsten, entschlossensten und präzisesten Stimmen nicht nur unserer Zeit, sondern aller Zeiten“ schwärmt der Trompeter von Dianne Reeves, mit der er schon mehrfach zusammengearbeitet hat. Auf diesem Album, das live 2016 beim Jazzfestival in Marciac/SĂĽdfrankreich, aufgenommen wurde, zeigt die Sängerin, was Marsalis damit meint und wozu ihr Gesangsorgan, das ihr schon mehrere Grammy eingebracht hat, fähig ist (Reeves ist ĂĽbrigens die erste Jazzsängerin, die drei Jahre in Folge die Auszeichnung erhielt). Auf dieser Scheibe flĂĽstert, haucht und schreit sie laut ihre Songs heraus, interpretiert sie mal feurig und soulig, mal knallig und rockig, mal sanft und emotional. Das Repertoire auf der CD reicht von Popmelodien wie „Dreams“ von Fleetwood Mac, mit dem das Album öffnet, und das Dianne Reeves in einer herrlich jazzigen Version präsentiert, zu Jazzklassikern wie Pat Metheney’s „Minuano“, wo sie mit ihrem Skatgesang ihre Virtuosität unter Beweis stellt. Manch ein StĂĽck fängt als ruhige Ballade an wie „Cold“ und entwickelt sich zu einem röhrigen RockstĂĽck. Oder bleibt, wie Wayne Shorter’s „Infant Eyes“ bluesig und chillig. Auf „All Blues“ thematisiert sie das „Blue Eyes Experiment“, mit dem die amerikanische Lehrerin Jane Elliott 1968 zeigte, wie Diskriminierung funktioniert. (…) Weiter lesen auf melodiva de
