âIch habe mir Greg ganz anders vorgestelltâ so Testgucker Titus, ein groĂer Fan der BĂŒcher, der natĂŒrliche schon alle vier BĂ€nde von Jeff Kinney verschlungen hat. Und mit ihm einig waren die ĂŒbrigen Jungs im Alter zwischen 10 und 12 Jahren, die den Film vorab mit mir sehen durften. Irgendwie cooler hatten sie sich ihren Helden vorgestellt.
Die Abenteuer des Leinwand-Gregs fanden sie dennoch alle sehr gelungen. Was wohl daran liegt, dass dieser 11-JĂ€hrige weder Superheld noch Musterkind ist, sondern ein mittelmĂ€Ăiger (normaler) Junge mit einem mittelmĂ€Ăigem Leben, der stĂ€ndig danach strebt â eben â cool zu sein.
Mit diesem Anti-Helden kann man sich super gut identifizieren, weil er die gleichen Probleme und Nöte hat, wie man selbst. Der Mix aus Cartoon und Prosa aus den BĂŒchern wird auch auf der Leinwand Rechnung getragen. Die Filmemacher haben die realverfilmten Sequenzen mit Kinneys einfachen und genialen Zeichnungen unterteilt, wĂ€hrend sie Jeffs TagebucheintrĂ€ge als Kommentar zur Handlung liefern. Somit bleibt das Comichafte der Buchvorlage erhalten. Nach dem Grauen des ersten Jahrs auf der weiterfĂŒhrenden Schule gehen Gregs (Buch)Abenteuer weiter. Mit dem offenen Ende des Films folgt sicher auch bald eine Leinwand Fortsetzung. Diese sollte allerdings bald ins Kino kommen, um die derzeitigen Greg-Fans noch zu erreichen.
Regie: Thor Freudenthal
Mit: Zachary Gordon, Robert Capron, Rachel Harris, Steve Zahn u.v.a.
Kinostart: 16. September
FSK-Freigabe: ohne AltersbeschrĂ€nkung hier geht’s zur Libelle
Was âSex and the Cityâ fĂŒr die Mama ist, ist, âFreche MĂ€dchenâ fĂŒrs Töchterlein. Ăber eine Million Besucher sahen die âFrechen MĂ€dchenâ 2008 im Kino. Damit gehörte der Film, der jungen MĂ€dchen zeigte, wie man einen Jungen angelt, zu den erfolgreichsten deutschen Streifen des Jahres. Mit fast unverĂ€nderter Besetzung sind sie nun wieder da, die frechen MĂ€dchen. Freche MĂ€dchen 2
Mittlerweile besuchen Mila, Hanna, Kati & Co. die 9. Klasse der Gesamtschule Wuppertal. Vom schulischen Alltag ist in diesem Film allerdings kaum etwas zu sehen. Es geht vielmehr um das einzige, was hormongesteuerte NeuntklĂ€ssler scheinbar im Kopf haben: das andere Geschlecht. Einen festen Freund haben die MĂ€dchen inzwischen alle, doch damit ist es nicht getan. Er liebt mich, er liebt mich nicht â so könnte man die Handlung der Fortsetzung zusammenfassen. Dazwischen gibt es etwas DSDS-Feeling – Hanna ĂŒbt fleiĂig, um ein Song im Studio aufzunehmen und die Jungs aus der Klasse rappen und beatboxen bei jeder Gelegenheit. Und etwas GNTM-Glamour darf auch nicht fehlen – Kati wird von einer Casting-Agentin entdeckt und fĂŒr ein Mode-Shooting engagiert. Ganz klar:. Popstar, Model oder Rapper â welche anderen Ziele könnten Kids denn heute noch haben? Aber zurĂŒck zur Liebe: Mila liebt also Markus, Hanna liebt Branko und Kati liebt Tobi. Doch da ist auch noch Vanessa, die Markus sexy findet, Mila wird bei Antonys Mitternachts-CrĂšpes schwach und Kati schwĂ€rmt nach dem Shooting fĂŒr Model Robert, der sogar schon einen eigenen GelĂ€ndewagen fĂ€hrt. Das Leben von 15-JĂ€hrigen ist nun mal ganz schön kompliziert! Am Ende ist die PĂ€rchenkonstellation zwar wieder wie am Anfang doch vorher werden haufenweise SMSen versendet und jede Menge kleine Dramen gespielt und ĂŒberstanden.
Ein Lichtblick in diesem Film ist die Klassenfahrt in eine bayrische Heidi-Idylle. Der Schulchor verbringt ein HĂŒtten-Woche in den Alpen, um fĂŒr die Jahresabschlussfeier zu proben. Hier blitzt Ironie durch wenn wir Szenen mit Heimatfilm-Romantik prĂ€sentiert bekommen, gepaart mit den Dialogen und das GebĂ€rden heutiger Kids. Wenn der Berg ruft, dann nur weil es auf seinem Gipfel Handyempfang gibt. Armin Rohde als cholerischer Mathelehrer Rumpelstilzchen und Tom Gerhardt als vertrĂ€umter Musiklehrer Nickel liefern einige der lustigsten Szenen des Films. Durch ihr streckenweises ĂŒbertriebenes Chargieren erinnern die zwei PĂ€dagogen an unvergessliche Lehrer-Typen aus der eigenen Schulzeit. So sehr man sie gehasst hat, am Ende haben sie einen doch gut getan. Und so ist einer der schönsten Szenen des Films die, in die der Chor das in den Bergen eingeĂŒbte Lied einstimmt. Da können Rapper, Hip-Hopper, seichte Poplieder-TrĂ€llernde einpacken.
Regie: Ute Wieland
Mit: Emilia SchĂŒle, Selina Shirin MĂŒller, Henriette Nagel, Christina Pfeifer, Barbara Schöneberger, Armin Rohde, Tom Gerhardt u.v.a.
Kinostart: verschoben auf den 05. August