„Arbeit ist das beste Mittel gegen Verzweiflung“, konstatierte einst Sherlock Holmes Erfinder Sir Arthur Conan Doyle. Es ist auch das beste Mittel für die Integration von Menschen in eine Gesellschaft. Das zu erkennen braucht keinen detektivischen Sinn.
Anfang 2022 richtete Orkan Zeynep erhebliche Schäden an. Auch bei mir. Herumfliegende Gegenstände trafen eine Sprossen-Fensterscheibe. Bis heute hat sie einen Riss. Nicht etwa, weil ich Wabi-Sabi Anhängerin bin, sondern weil sich kein Glaser findet. Nicht nur Glaser sind knapp. Landesweit werden Fachkräfte in allen möglichen Branchen gesucht. Es gibt zu wenig Handwerker:innen, Pfleger:innen, Lehrer:innen. Selbst Putzhilfen, die früher die Kleinanzeigen mit ihren Diensten fluteten, sind heute verschwunden. Der viel bejammerte Fachkräftemangel.
In einer Gesellschaft mit mehr alten als jungen Menschen gibt es logischerweise auch weniger Azubi-Nachwuchs. Deutsche Unternehmen sind daher auf ausländische Fachkräfte angewiesen. Deshalb hat die Bundesregierung schon 2012 das sogenannte Anerkennungsgesetz eingeführt, um Fachkräfte aus dem Ausland anzulocken. 400.000 müssten es jährlich sein, laut Einschätzung der Regierung. 2023 wurden 48.546 Anträge gestellt. Gestellt, nicht beschieden. *Denn Deutschland ist bei hochqualifizierten Fachkräften nicht das Land der ersten Wahl. Sie kommen nicht in Scharen. Und wenn, dann sorgen die komplizierten Anerkennungs-Hürden dafür, dass manche Ärztin als Arzthelferin, mancher Pädagoge als Taxifahrer und mancher erfahrene Klempner nur noch als Handlanger arbeitet. Am 1. März wurde das Gesetz vereinfacht. Ausländische Fachkräfte sollen nun schneller ihre Berufe anerkannt bekommen. (…)
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